HubertS schrieb: Was passiert nun am Ereignishorizont?
1. Sicht des Beobachters
Die Uhr im Objekt bleibt stehen. Heißt das, dass auch die Bewegung des Objektes für den Beobachter auf 0 geht?
Wenn diese Überlegungen stimmen, dann wäre alle Masse eines schwarzes Loches komplett auf der Oberfläche des SWs und nicht im Innern als Singularität.
Zumindest von Außen betrachtet.
Die Frage wäre dann noch, ob es überhaupt ein innen gibt, oder ob es sich hier um eine 'Nichtraumblase' im Raum handelt.
Das Innere gibt es noch. Warum? Nimm an, der kollabierende Stern wäre ideal durchsichtig, und im Zentrum eine Lampe. Für das Licht von der Lampe würde nichts anderes gelten als für das, was das Licht vom hineinfallenden Objekt gilt. Es bliebe im Prinzip immer sichtbar, die Zeit der Lampe würde jedoch mit exponentieller Geschwindigkeit abnehmen Und für irgendwelche anderen Lampen im Innern würde dasselbe gelten. Sie versteinern an irgendeinem Punkt und bewegen sich danach faktisch nicht mehr. Aber irgendeine Blase entsteht dabei nicht.
Was man im Prinzip machen könnte, wäre, alles was hinter dem Ereignishorizont ist wegzuschnippeln. Das ginge so, dass man erstmal eine Zeitkoordinate definiert, nach der alles was hinter dem Ereignishorizont liegt für den äußeren Beobachter noch in der Zukunft liegt. Alles was für ihn gleichzeitig ist, ist dann vor dem Überschreiten des Horizonts. Weil man dies so definieren darf, kann man daher niemals sagen, dass ein schwarzes Loch ganz sicher jetzt existiert - nach dieser Definition des "jetzt" würde es ja jetzt noch gar nicht existieren.
HubertS schrieb: 2. Sicht des Objektes
Die Uhr des Beobachters verläuft unendlich schnell?
Nein. Was diese Beobachtungsrichtung betrifft, passiert überhaupt nichts besonderes. Zum Zeitpunkt des Horizontüberschreitens passiert für den einfallenden Beobachter überhaupt nichts spezielles, er kann aufgrund seiner lokalen Beobachtung nicht mal sicher sein, dass er gerade einen Horizont überschreitet. Er sieht auch danach, innerhalb, noch weiteres neues vom äußeren Beobachter..
HubertS schrieb: Wenn es aber kein zeitliches Ende des Universums gibt - zB es expandiert immer weiter - was 'sieht' man im Objekt dann als letztes?
Wenn der reinfallende Beobachter auf die Singularität aufschlägt, sieht er einen sehr konkreten Moment des äußeren Beobachters. Für den äußeren Beobachter hat dieser Moment überhaupt nichts Besonderes. Könnte der Reingefallene aus der Singularität heraus weiter beobachten, würde er das weitere Schicksal des äußeren Beobachters auch noch weiter verfolgen können.