Koruna schrieb: Herr Gaßner sagt ja, dass z.B. die "Welle" eines Photons zusammenbricht sobald es mit irgendetwas Wechselwirkt, da sich hier die Natur für einen Zustand entscheiden muss. Soweit so gut, nur habe ich leider nicht verstanden, warum eine Interferenz zweier Wellen keine Wechselwirkung sein soll, wie es zum Beispiel beim Doppelspalt der Fall ist.
In der Minimalinterpretation sind zwei Varianten der Evolution der Wellenfunktion vorhanden: Einmal die Evolution nach der Schrödingergleichung, und dann das, was passiert, wenn das Quantensystem gemessen wird, also mit einem Messgerät wechselwirkt, dessen Zustand selbst klassisch beobachtbar ist. Dabei wird aus einer reinen Wellenfunktion ein Zustand, der keine reine Wellenfunktion mehr ist, sondern der mit verschiedenen Wahrscheinlichkeiten durch verschiedene Wellenfunktionen beschrieben wird, und wo man das Messeergebnis kennen muss, um dem Quantenzustand wieder eine wohlbestimmte Wellenfunktion zuordnen zu können. Dies nennt man Kollaps. und kann es natürlich auch mit "Zusammenbruch" beschreiben. Es ist qualitativ was ganz anderes als die Evolution mit Hilfe der Schrödingergleichung, deswegen verwendet man dazu eine andere Bezeichnung.
Den Unterschied zwischen beiden ist, dass es beim einen nur Wechselwirkungen innerhalb des Quantensystems selbst gibt, beim anderen Wechselwirkung mit einem klassischen (mit klassischen Mitteln beobachtbaren) Gerät. Es geht also nicht so sehr um Wechselwirkung überhaupt, sondern um Wechselwirkung mit einem klassischen (makroskopischen) Messgerät.
Die einfache Interferenz zweier Wellen wird jedoch schon erfolgreich durch die Schrödingergleichung beschrieben. Da spielt also höchstens Wechselwirkung zwischen Teilen des Quantensystems eine Rolle.