"Wir sind ""Gott"" " spricht der Physiker Fred Alan Wolf im Abspann des Films "What the "Bleep" do we know"("Bleep" für das in den USA unkorrekte "Fuck"). Meine doppelten Anführungszeichen um ""Gott"" stehen für die Unschärfe dessen, was von unterschiedlichen Menschern in unterschiedlichen Kulturen und Religionen unter "Gott verstanden wird. Fred Alan Wolf hätte vielleicht besser gesagt "Wir sind der sogenannte Gott". Und da ich nicht genau wissen kann welche Vorstellung Wolf von den Vorstellungen der Menschen über Gott hat, habe ich doppelte Anführungszeichen gesetzt. Wir sprechen hier also nicht über einen katholischen ""Gott"", oder einen muslimischen Allah.
Wir sprechen eher über einen ""Gott"" , über den der katholische Mönch und Theologe Meister Eckart im 14. Jahrhundert formuliert haben soll: "Alles über Gott gesagte ist falsch." Mit dieser Aussage bleibt auch nicht viel von Gott. Und wäre er nicht vorher gestorben, wäre vermutlich auch nur ein Häufchen Asche von Meister Eckart geblieben. Als Theologe muss man sich erst einmal trauen sich selbst und alle Kollegen dermaßen in Frage zu stellen. Bei vielen Wissenschaftlern vermisse ich das.
"Das Universum ist das Produkt seiner eigenen Fantasie" formuliert Douglas Adams auf Seite 53 von "DAS LEBEN, DAS UNIVERSUM UND DER GANZE REST".
Mir gefällt diese Formulierung, weil sie so unumstößlich ist. Kein Physiker kann leugnen, dass die Geschichte von der Erschaffung des Universums per Urknall aus den "Nichts" ein Produkt wissenschaftlicher Fantasien ist. Die Wissenschaft nennt diese Fantasien gerne "Theorien". Das finde ich besonders interessant, weil da so viel "Theo" alias "Deus" alias ""Gott"" drin steckt. Sie includiert auch die Formulierung von Wolf, auch wenn er mit "Wir sind Gott" wohl nicht sage wollte "Wir Physiker sind Gott". Aber ein wenig tun sie schon so, die Physiker , wenn sie glauben zu wissen wie Schöpfung geht.............
Und wenn sie dann auch noch davon erzählen und Bücher schreiben und spekulieren was von ""Gott"" übrig bleibt. Die Antwort ist ganz einfach: der/die Physiker bleiben von Gott übrig. Es ist schlicht und ergreifend falsch zu behaupten, dass "Alles" aus dem "Nichts" entstanden ist. Nein, es Bedarf immer der Erzählung mindestens eines Physikers und deren Vorstellungen von Energie, Materie, Wellenform und Lichtgeschwindigkeit um das Wunder der Materie, die zum Leben erwachte und sich Ihrer selbst bewusst wurde zu vollbringen. Und Wunder finde ich sehr unwissentschaftlich.
Das ganze wissenschaftliche Gebäude ist Glaubenssache, genährt vom Glauben an Energie, der ca. 2000 Jahre alten griechischen Vorstellung eines "inneren Wirkens"(en= innen, ergos=Wirkung) Energie hat eine super Karriere gemacht in der Physik. Heute ist sie unumstößlich und gilt als bewiesen, obwohl sie immateriell und eine indirekte Größe ist. Kein Physiker hat Energie jemals gesehen, oder berührt. Mal ist sie 0, mal wieder ganz viel. Je nachdem, welche Zahlen und Formeln vor dem Gleichheitszeichen stehen. Die Geisteskrankheit der Physiker und ihrer Glaubensgemeinde besteht darin zu glauben, dass diese Zahlen und Formeln Beweiskraft haben, obwohl sie sich nur gegenseitig beweisen – wenn die Gleichung überhaupt aufgeht.
"Am/im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott" formuliert ein anderer bekannter Schöpfungsmythos. Heute würde man formulieren: "Am Anfang war der Physiker und sein reichlich unvollkommenes Zahlenwerk". Unvollkommen hinsichtlich der Vereinbarkeit von Relativitätstheorie und Quantenphysik und unvollkommen hinsichtlich der Überschreitung eines Ereignishorizontes, da versagen die Formeln, da bleibt nur Metaphysik.
""Gott"" ist, wer das Wort, oder die Zahl, führt – und selbst mit Worten, die sich ebenso wie die Zahlen nur gegenseitig erklären, bestenfalls synonymisieren können, werden wie nie absolute Gewissheit darüber erlangen können wie Schöpfung wirklich funktioniert. Möglicherweise sind ""Gott"", "Energie" und "Urknall" der wahre Fliegenschiss der Geschichte – und was bleibt ist das "Wunder". Ein Wunder, in etwas so groß wie die Idee einer Zahl, nennen wir sie mal 42, die sich ihrer selbst bewusst wird und sagt: Sehet her, ich bin ein Ergebnis in einer Zelle einer Excel-Tabelle unter Microsoft Windows und ich werde mal große Bedeutung in der Literatur erlangen.
Frohe Weihnachten