ClausS schrieb: Man sollte immer im Hinterkopf haben, dass wir ja nicht den Raum sehen, sondern die Raumzeit. Alle Sterne, die wir sehen, sehen wir ja in der Vergangenheit. Wir sehen nicht den Raum, wie er "heute" ist.
Ob dies das ganze einfacher oder schwieriger zu verstehen macht, weiß ich nicht. Ich bin am überlegen, ob "Raumzeit statt Raum" das Paradoxon irgendwie lösen oder zumindest anschaulicher machen kann.
Nein, das hilft dabei kaum, es macht die Sache ja noch verworrener:
Denkt man sich jetzt an einen Ort, der zur Zeit ca. 13,8 Milliarden Lichtjahre entfernt ist, wird man dort ein ähnliches Umfeld vorfinden, wie das unsere, dort sind ja inzwischen 13,8 Milliarden Jahre vergangen, die Galaxien, die wir jetzt dort sehen, sehen wir, wie sie vor 13,8 Milliarden Jahren mal ausgesehen haben, die haben sich inzwischen auch weiter entwickelt.
Auch von dort aus wird man JETZT ca. 13,8 Milliarden Jahre weit sehen können, in alle Richtungen übrigens. Schaute man von dort in unsere Richtung, würde man unsere Milchstraße in ihrem Anfangsstadium sehen, gerade noch so.
Schaute man jedoch von dort in die andere Richtung, so sähe man dort auch in 13,8 Milliarden Lichtjahren Entfernung ganz junge Galaxien, die erst im Entstehen begriffen sind und immer so weiter.
An keinem Punkt des Universums wird man eine "Grenze" sehen können, an der das Universum gerade angelangt ist, da es ja grenzenlos ist.
Das einzige, das mir einfällt, dass man damit eventuell erklären kann ist, warum man niemals einen Rand sehen kann.
Man kann keinen "Rand" sehen, von keinem Punkt des Universums aus, da es KEINEN GIBT!
DAS UNIVERSUM IST GRENZENLOS!
Was es nicht gibt, kann man auch nicht sehen.
Ist doch logisch, oder nicht?
Die meisten versuchen immer, das Universum sich als "Raum" vorzustellen, als "Objekt", das doch irgendeine Form haben MUSS, da wir das nicht anders kennen, wir kennen nur gegenständliche, fassbare, begreifbare Formen, auch welche mit sehr komplizierten Eigenschaften können wir uns vorstellen, wir können sogar 2-dimensionale Zeichnungen von angeblichen 4-dimensionalen Objekten machen, wir können mathematisch Objekte beschreiben, die es eigentlich gar nicht geben kann, es gibt Zeichnungen des bekannten belgischen Künstlers Escher, die sinnverwirrend, weil unmöglich sind.
Also MUSS doch auch der Raum, in dem wir leben, irgendwie fassbar, beschreibbar sein, denkt man und will nicht wahrhaben, dass dem nicht so ist.
Das Universum ist anders, es ist eben KEIN Raum, KEIN Körper IN einem anderen Raum eingebettet, es gibt kein Außen, von dem sich das Universum abschotten muss, was soll da eine Grenze?
Das Universum ist alles, was ist, mehr gibts nicht.
Jedenfalls nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft, eventuell ändert sich da ja mal was, wenn man neue Erkenntnisse gewonnen hat. Ich verfolge da mit Interesse die Forschungen der Quantenphysiker hinsichtlich einer eventuellen "instantanen", also verzögerungslosen Informationsübertragung von verschränkten Quanten, sollte sich bewahrheiten, dass hier tatsächlich irgendetwas über beliebige Entfernungen hinweg in "Nullzeit" übermittelt werden kann, wäre das ein deutlicher Hinweis darauf, dass es neben unserem Universum noch andere ....... "Sphären", "Räume", "Dimensionen" geben muss oder geben könnte, denn Einstein sagt ja, dass in diesem Universum nichts schneller sein kann, als die Lichtgeschwindigkeit, andernfalls wären die Relativitätstheorien nicht so ganz stimmig, aber alle Experimente bisher zeigen ja, dass sie richtig sein müssen.
Vielleicht sagt uns die auch kaum begreifbare Quantenwelt etwas über die Struktur "dahinter" aus, wir müssen sie mal fragen, was gerade gemacht wird.
Grüße
Udo