@ badhofer #49197
Ich halte es nicht für sinnvoll, aus einem illustrierenden Beispiel eine off-topic-Diskussion über irgendwelche Verschwörungstheorien zu machen. Ich hoffe, das findet Deine Zustimmung, danke!
Ad: Schulstreik
Es sind von Hamburgs Schülern nur relativ wenige gekommen, obwohl der Superstar Greta da war.
Ob es daran liegt, dass Drohungen seitens Schule / Politik im Raum stehen? Oder weil doch erst nur eine Minderheit das wichtig findet? Schwer zu sagen.
Die kritische Masse ist wohl noch nicht erreicht. Im Rheinland wäre angesichts des Karnevals eine Chance gewesen. Pappnasen sind wohl wichtiger als Klima.
Ich weiß nicht, wie die Schulpflicht in Schweden aussieht. Ist sie mit 16 verpflichtet? Die Hamburger sind es meines Wissens schon.
Immerhin hat Merkel Verständnis. Ob das zu zivilem Ungehorsam ermutigt?
Die Bewegung kommt in eine kritische Phase, sie kann schrumpfen oder wachsen. Es bleibt spannend.
Ad: Was zu tun ist
Autofreie Infrastruktur für ländliche Gebiete: Gute Idee. Es sollte dann aber noch die eine oder andere Idee umgesetzt werden, um spürbar etwas zu machen.

Doch mit Vorschriften wird der ökologische Umbau nicht gehen. Zentral befehlen, was konkret vor Ort geschehen soll: diese sozialistische Variante wird nicht effektiv sein. Es müssen finanzielle Rahmenbedingungen (Besteuerungen, Anreize) geschaffen werden, in diesem Fall: Geld für Projekte autofreier Infrastruktur.
Klar gibt es viele gute Ideen. Aber auch viele Widerstände. Diese Interessen werden auch in Zukunft in der Politik vertreten sein. Das Problem ist, dass die Interessen künftiger Generationen nicht vertreten sind. Eine konkretere Fassung der Schülerforderung wäre es, die erwartbaren Kosten des Klimawandels umzulegen auf die Verursacher (Klimagas-Emittenten).
Wenn man noch konkreter wird, wird es schnell kompliziert: Bei Benzin und Heizöl können einzelne Länder agieren, Kerosin geht wohl nur EU-weit, zumindest muss die garantierte Steuerfreiheit international aufgehoben werden.
Eine konkrete und relativ schnell umsetzbare Forderung wäre Benzin mit 5 € / Liter zu besteuern. (die gab es ja schon, aber niemand wollte der Autoindustrie schaden und die Autofahrer vor den Kopf stoßen) Dies muss aber durch einen sozialen Ausgleich (Lohnsteuer) ausgeglichen werden, denn welcher Politiker will Gelbwesten züchten?
Politiker und Bevölkerung müssen mit machbaren Gesamtkonzepten konfrontiert werden, die sich für die öffentliche Hand und für private Haushalte rechnet. Von dem damit verbundenen Strukturwandel der Industrie ist dann noch gar nicht die Rede. Aber der wird so oder so irgendwann kommen.
Nicht der letzte Depp und nicht der letzte Lobbyist, aber eine kritische Masse in der Bevölkerung muss merken, dass es möglich ist und nur auf den Willen ankommt.
Wenn es um die Entscheidung geht, ob man in Kauf nimmt, dass die eigenen Urenkel darben müssen oder ob man für den ökologischen Umbau ist, dann bin ich zuversichtlich, dass Gravierendes geschehen kann.
Deswegen kann die fff-Bewegung eine entscheidende Lawine lostreten.