Im Stellarator "Wendelstein 7-X" wurden diese Woche erfolgreich geschlossene Flussflächen im Magnetfeld erzeugt, das lässt auf einen stabilen Betrieb noch in diesem Jahr hoffen. Allerdings möchte ich keine falschen Hoffnungen wecken. Die 725 Tonnen schwere Forschungsanlage ist deutlich zu klein um tatsächlich Fusions herbeizuführen, geschweige denn mehr Energie zu erzeugen als man aufwenden muss. Ihre Bedeutung liegt darin, der endgültigen Konzeption einen weiteren Schritt näher zu kommen.
Das Herz der Anlage bilden 50 speziell geformte, supraleitende Magnetspulen, die das Magnetfeld präzise nach den theoretischen Vorgaben formen. Zusätzlich wurden experimentelle Daten aus dem Vorgänger Wendelstein 7-AS (1988 - 2002) umgesetzt. Im aktuellen Schritt soll nun die Stellaratortechnik zur Kraftwerkstauglichkeit führen - angepeilt sind 30-minütige Plasmaentlandungen, die einem Dauerbetrieb schon sehr nahe kämen.
Plasmagleichgewicht und -einschluss sollten idealerweise dabei vergleichbar sein mit dem Tokamak-Konzept bei gleicher Größe.
Wie unterscheiden sich überhaupt Stellarator und Tokamak und wo stehen wir aktuell in der Kernfusionsforschung? Zu diesen spannenden Fragen lassen wir im Videobereich einen Spezialisten zu Wort kommen: Den Direktor des Max Planck Instituts für Plasmaforschung, Prof. Dr. Hartmut Zohm.
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